NACHHALTIGER TIERSCHUTZ ...

... IST HILFE ZUR SELBSTHILFE!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleine Schritte....

Für uns als Tierschützer sind bestimmte Gedanken, Ansätze und Vorrausetzungen einfach Standards, unter denen im Tierschutz gar nix geht…

 

So ist ein Standard für uns z. B. dass, wenn Tiere nicht kastriert sind, die Tiere so gehalten werden, dass kein weiterer Nachwuchs produziert wird; dass darauf geachtet wird, welche Tiere sich gerade im Auslauf befinden, und dass selbstverständlich besonders auf unkastrierte Hündinnen geachtet wird. Das ist einer unserer (vielleicht westlichen) Standards...

Ganz anders sieht es in Ländern aus, in denen der Tierschutz sozusagen noch etabliert und in den Köpfen der Menschen verankert werden muss. Und genau hier müssen wir uns als Helfer und Initiatoren, die Tierschutz in die Bevölkerung tragen wollen, sehr vorsichtig, umsichtig und tolerant verhalten. Denn es hat absolut keinen Sinn, mit der Tür ins Haus zu fallen und Menschen, die man gerade erst kennenlernt, mit angeblich „besserem“ Wissen zu bombardieren, oder sie zu maßregeln oder zu beleidigen, indem man ihre Art, mit den Tieren umzugehen, kritisiert.

So kommen wir teilweise nur sehr langsam, in wirklich kleinen Teilschritten voran. Manchmal geht es erst einmal ums Kennenlernen und vonseiten der Menschen, die Tiere halten, ums Vertrauen fassen, so dass man dann, wenn die Betreffenden sich sicher sind, uns vertrauen zu können, langsam und geduldig in Richtung Tierschutz in unserem Sinn los gehen kann.

Erst dann ergibt sich evtl. die Möglichkeit, die Tiere zu impfen, ggfs. auch das Gelände, auf dem Tiere gehalten werden, aufzuräumen, zu desinfizieren, die Zwinger/Gehege zu reinigen und ggfs. den Boden neu einzustreuen… und, und, und…

Wenn man ständig mit einem Thema beschäftigt ist, sich ggfs. auch schon längere Zeit damit befasst hat, dann sind viele Dinge so normal geworden, dass man manchmal einfach gar nicht mehr darüber nachdenkt, sondern gleich nach den Erkenntnissen handelt, die man im Laufe der Zeit gewonnen hat. Und so wundert man sich vielleicht hier und da, wie es möglich ist, dass Andere nicht genau so handeln, wie man selbst es ganz selbstverständlich tun würde.

Genau dann muss man in seiner Routine einhalten und begreifen, dass andere Menschen an einem ganz anderen Ausgangspunkt stehen, und dass sie Wege, die wir vielleicht schon vor Jahren gegangen sind, erst noch gehen müssen. So geht es uns mit unserem Projekt im Menhely Csongràd.

Der Betreiber ist ein wirklich tierlieber Mensch, der tagtäglich zu seinen Tieren hinfährt, sie nach seinem besten Wissen und Gewissen versorgt, sie füttert und auf einem Gelände hält, auf dem die Tiere sicher aufgehoben sind. Er ist ambitioniert und fleißig, und er liebt die Tiere, die er versorgt! Das ist überhaupt keine Frage!

                                  

Er kennt alle seine Hunde mit Namen, nimmt sie häufig auf den Arm und streichelt sie und ist wirklich bemüht, ihnen ein gutes Leben zu geben. Sicher aufgehoben sind sie dort in dem Sinne, dass sie nicht auf der Straße leben müssen, und sie vor Gewalt geschützt sind. Sicher in unserem Sinne bedeutet aber auch, dass die Tiere in sauberen Zwingern oder Gehegen, auf Boden, der frei von Unrat ist, leben; dass sie regelmäßig geimpft werden, frei von Parasiten sind, dass sie in einem Gruppenverband leben, der zu ihnen passt, und der ihnen den Raum lässt, sich frei zu bewegen, dass sie gutes Futter bekommen und gesund sind.

Im Menhely Csongràd war es bis vor Kurzem so, dass unser Tierfreund die Tiere mit Schlachtabfällen, die er geschenkt bekam und dann selber kochte, fütterte. Gleich bei unserem ersten Besuch haben wir den Betreiber gebeten, diese Schlachtabfälle nicht mehr zu verfüttern und angeboten, dass wir für Futter sorgen und dies auch bei ihm anliefern. Nun scheint das ja kein großer Akt zu sein: Futter anliefern, fertig! So dachten wir! Und lieferten das Futter. Beim nächsten Besuch jedoch empfing uns wieder dieser für uns widerliche Geruch von gekochten Schlachtabfällen, und… die von uns gelieferten Futtersäcke waren ungenutzt.

Nach ausführlicheren Gesprächen zwischen Gabor und dem Betreiber hat sich dann herausgestellt, dass die Schlachtabfälle „geschenkt“ wurden und das Entsorgen Geld kosten würde. Dass man hier jemanden nicht vor den Kopf stoßen möchte, ist das eine, dass es aber darum geht, die Tiere so gut wie möglich zu füttern, damit sie nicht erkranken, das andere.

Gabor hat mehrmals, immer wieder, in ruhigen Gesprächen die Vorteile unseres Futters gegenüber den Schlachtabfällen dargelegt… Aber es hat in der Tat nun beinahe 1 Jahr gedauert, bis wir dieses Thema gemeinsam mit dem jungen Mann in Csongràd klären konnten. Bei unserem letzten Besuch haben wir dann mit Freude gesehen, dass der Ofen, in dem das Fleisch immer stundenlang vor sich hin kochte, nicht mehr in Betrieb war und auch keine schon schwarz gefärbten Fleischklumpen in den Gehegen lagen. Das hat uns wirklich gefreut!

Das Thema Kastration ist in Ungarn auch immer wieder ein Thema, das es zu erörtern gilt. Viele Menschen halten eine Kastration keinesfalls für nötig! Auch unser Tierfreund in Csongràd ist kein Freund von Kastration - wir denken, er muss erst noch verstehen lernen, dass ein kastrierter Hund keineswegs weniger wert ist als ein nicht kastrierter, sondern dass es darum geht, weiteren ungewollten Nachwuchs zu vermeiden, weil es überall zu viele ungewollte Hunde gibt, für die keiner sorgt und denen es schlecht geht.

Der Kollege hat in Csongràd bereits mehrfach Tiermütter mit ihren Babys bzw. schwangere Hündinnen aufgenommen, so dass die Babys im Menhely geboren werden konnten. Das ist für die betroffenen Hündinnen natürlich in jedem Fall positiv. Als wir anfangs dort unterstützten, waren die Mütter mit ihren Welpen bei all den anderen Hunden untergebracht, hatten keinen ruhigen Ort für sich, bzw. die Unterbringung war für so kleine Wesen und eine Mutterhündin so unhygienisch oder gefährlich durch herumliegenden Unrat, dass die Kollegen vom Tierschutz-Zentrum die kleinen Familien des Öfteren mit auf die Ranch nahmen, um ihnen dort einen geschützten Ort zu geben, an dem die Babys in Ruhe aufgezogen werden konnten. Auch, dass diese Würmchen dann im rechten Alter geimpft werden müssen, um einen sicheren Start ins Leben zu haben, war einfach noch nicht klar, oder das Erkennen, wenn die Kleinsten mit Bäuchen von ganz Großen herumliefen …

Das alles ist uns wichtig, und das alles braucht Zeit bis es sich auch in den Köpfen derer festigt, die helfen wollen und bereit dazu sind, es auch so richtig wie möglich zu machen.

Beim letzten Besuch war wieder eine junge Hundemutti mit ihren Welpen im Menhely. Diesmal war für die kleine Familie bereits ein Kunststoff-Hundekörbchen, ausgelegt mit einer frischen Decke, bereitgestellt, der Raum für die Familie war gesäubert und eine Seite mit Stroh ausgelegt für die Kleinen. Das ist eine solche Freude, wenn die Ideen für ein besseres Leben der Hunde angenommen und dann auch umgesetzt werden.

Die Tür zum Unterbringungsraum für die kleine Familie jedoch war kaputt, es gab ein Loch durch welches die Kleinen durch gepasst hätten, aber sie hätten ich auch am ausgefransten Holz verletzen können. Diese Öffnung hat unser Tierschutz-Kollege, nachdem wir ihn darauf aufmerksam machten, direkt noch in unserem Beisein repariert, indem er ein Holzstück darüber anbrachte und so die Gefahr bannte. Auch das ist wieder ein Erfolg!

Wir wissen, dass in Csongràd für dortige Verhältnisse inzwischen so mega-große Schritte vollzogen worden sind, und, was viel wichtiger ist: diese Schritte und Maßnahmen haben sich ganz leise in das Herz des Betreibers eingeschlichen, sie sind verstanden worden, tief im Herzen verstanden und akzeptiert worden als eine bessere Lösung für die Unterbringung, für das Leben von Tieren… und zwar von allen Tieren!

Das ist sooooo toll!

Verstehen kann man das erst, wenn man sich wirklich in die Ausgangssituation der jeweiligen Menschen versetzt, die unter teilweise wirklich schwierigen Bedingungen schon ihr Herz ganz weit für unsere 4-pfotigen Freunde geöffnet hatten, die alles, was sie wussten und was ihnen möglich war, gegeben hatten, um ihren tierischen Freunden zu helfen, sie zu schützen vor allen möglichen Gefahren…, auch vor der Gefahr Mensch, der diesen Tieren evtl. Gewalt antun könnte oder sie sogar tötet!

Und nun sehen diese Menschen, was Tierschutz in unseren Augen bedeutet… Erst zweifeln sie und denken „was wollen die eigentlich? Ich kenne die doch gar nicht… was gehen die meine Hunde an…?“ Und hier sehen wir uns wieder mit einem Problem konfrontiert, das uns früher absolut nicht bewusst war: ungarische Männer (zumindest die, die wir auf dem Land kennen gelernt haben…) sprechen nicht wirklich mit Frauen, so wie wir das aus unserem Leben hier in Deutschland kennen, bzw. nehmen sie als Verhandlungspartner erst mal nicht wahr….

Prima Voraussetzung für uns… ,denn irgendwie haben wir immer Frauen am Start… (unser Kollege Ton und Gabor natürlich, machen hier die Ausnahme…) aber zu 99% reisen bei der PHU halt die Damen… Und so kommen immer wieder 2 Damen in solche private Auffangstationen, grüßen freundlich, schauen nach den Hunden, sind begeistert und bespaßen die Hunde, haben ganz genaue Vorstellungen davon, wie man das Leben der Hunde besser, angenehmer und artgerechter gestalten kann; und das natürlich am liebsten sofort:))!

Das zeigen sie natürlich nicht, sondern gehen das Ganze sehr langsam und behutsam an.

Trotzdem verwirrt das ganz offensichtlich so manchen tierlieben Ungarn, und es braucht teilweise eine gehörige Portion Zeit (und Geduld), bevor die Damen als einigermaßen gleichwertige Gesprächspartner, ja sogar als Hilfspartner anerkannt werden. I

n Csongràd war es so, dass die PHU-Damen immer freien Zutritt zu allen Tieren hatten, jeglicher Umgang mit den Tieren war ihnen gestattet, sie misteten die Zwinger aus, räumten die Gehege auf, fuhren ganze Karren voller Dreck weg… , aber der Betreiber sprach nicht mit ihnen… : die Kommunikation lief ausschließlich über Gabor.

Bei dem letzten Besuch allerdings war es so, dass auch die Damen ab und zu in ein Gespräch verwickelt wurden, so gut es halt geht, wenn man außer der Liebe zu den Tieren keine gemeinsame Sprache spricht. Aber immerhin!

Ja, und dann müssen wir auch immer wieder begreifen, dass, wenn wir sehen, dass Dinge verändert werden müssen, um den Tieren ein gutes Leben zu bieten, wir erst einmal 2 Schritte zurück gehen müssen, und erst noch jede Menge Vorarbeit planen und dann auch leisten zu müssen, um dem eigentlichen Projekt näher zu kommen.

Ja, und dann… dann kommt der wichtigste Punkt: noch vor alle dem müssen wir dem Betreiber unsere Vorschläge nahe bringen, ihn überzeugen, erklären, warum wir Dinge gerne ändern möchten… Erst dann, wenn diese Überzeugungsarbeit abgeschlossen ist, gehen wir an die Erledigung der Voraussetzungen, die das eigentliche Projekt erst möglich machen… Das kostet Zeit, teilweise sehr viel Zeit… und genau das meinen wir mit „Tierschutz in kleinen Schritten“.

Der Mensch jedoch, der unsere Art von Tierschutz bisher nicht kannte, und sich unsere Ideen doch anhört, sie in sich wirken lässt, der uns gestattet, ein wenig zu unterstützen und der nach einer Weile das eine oder andere für die Tiere ändert, ist schon ganz, ganz viele, soooo große Schritte zum Wohl der Tiere gegangen…

Das freut uns so sehr, und wir sind sehr stolz auf den Chef der Tiere im Menhely Csongràd!

Sicher können Sie sich vorstellen, wie sehr es uns gefreut hat, als dieser tierliebe Mensch das erste Mal bei Gabor angerufen hat und sagte: „Ich habe hier ein gesundheitliches Problem bei einem Hund und komme alleine damit nicht zurecht! Bitte komm vorbei und hilf mir!“

Gerne helfen wir mit unserem Projekt im Menhely Csongràd weiter und sind überzeugt, dass dieser gute Weg zugunsten der Tiere weiter beschritten wird.

Bitte unterstützen Sie dieses Projekt auch weiterhin und sorgen Sie mit dafür, dass wir dem Betreiber auch weiter Hilfe anbieten, und die Tiere ein lebenswertes Leben im Menhely Csongràd führen können.

Bitte haben Sie auch Verständnis dafür, dass auch vorgestellte Projekte Zeit brauchen, eben aus den hier aufgeführten Gründen.

Vielen Dank.

Team Tierschutz-Zentrum mit Pfotenhilfe Ungarn Team

Kontakt

Tierschutz-Zentrum

Gàbor Izsàk | Swiss Ranch
Sachkundig nach §11 TierSchG Deutschland und § 10 LHundeG NRW Deutschland

Matko 3, in H-6034 Helvécia 
Tel: 0036 76 / 701 297

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